Juli 14

Camino Finisterre – Der Weg ans Ende der Welt

Der Camino Finisterre ist die Verlängerung des Jakobswegs nach Ankunft in Santiago de Compostela.

Die rund 100 Kilometer lange Route des Camino Finisterre bietet mit zwei Wegvarianten eine lohnenswerte mehrtägige Wanderung durch Galicien mit einem absoluten Höhepunkt: das Ankommen am Kap Finisterre, am berühmten „Kilometerstein Null“.

Wir gehen es gemütlich an und planen mit 4 Tagen für die Wegvariante über Cee 🥾🥾.

Von Santiago nach Negreira

Die Route führt durch einen Park aus der Stadt. Über den Rio Sarela und dann aufwärts, hinein in ein Waldstück.
Wir bewegen uns durch Eukalyptuswälder und auf wenig befahrenen, alten Asphaltstraßen.

Negreira – Santa Marina

Auch auf dieser Etappe laufen wir wieder abwechselnd auf Waldwegen und wenig befahrenen Landstraßen. Letztere sind jedoch wenig befahren. Es ist ländlich, sehr ländlich. Anstatt Fahrzeuge kreuzen Kühe den Weg, die von Weidefeld zu Weidefeld geleitet werden und auf Dorfstraßen geht es durch kleine Streusiedlungen.

Santa Maria – O Logoso/Hospital

Von Santa Marina aus geht es rund 13 Kilometern in das kleine Örtchen Olveiroa. Bis dorthin haben immer wieder die alten Landstraßen die Route vorgegeben. Nun laufen wir durch ein schönes Naturgebiet bis Logoso und weiter nach Hospital de Logoso.

Moment der Entscheidung auf dem Camino Finisterre

Gleich zu Beginn der vierten Etappe kommt man an einen Kreisel auf der Landstraße, an dem zwei Kilometersteine die weitere Richtung des Camino Finisterre weisen. Links der Weg nach Finisterre, der mit exakt 29,693 km ausgewiesen ist, rechts der Weg zum kleinen Hafenstädtchen Muxia, das man in genau 26,589 km erreichen soll.
Über Cee oder Muxia? Zwei unterschiedliche Wege führen an das Kap Finisterre.

O Logoso/Hospital – Cee

Wir gehen über Felder und durch Waldstücke. Nachdem wir eine Weile auf kleinen Wegen durch die relativ einsame Landschaft gegangen sind, sehen wir bereits in der Ferne den Atlantik und langsam beginnt der Abstieg Richtung Küste. Die wunderbare Landschaft der Ria Corcubion vor Augen, kommen wir in die kleinen Hafenstadt Cee.

Corcubion – Finisterre (Zentrum)

Von hier aus geht es rund zwei Kilometer bis in den denkmalgeschützten Ort Corcubion hinein. Das kleine Fischerdörfchen mit seiner charmanten Altstadt lädt ein letztes Mal zum Verweilen ein. Nur noch ein Tag, dann ist bereits die Reise auf dem Camino Finisterre vorbei.

Der Endspurt beträgt lediglich 11 wunderschöne Kilometer mit ständigem Küstenblick, auf denen Finisterre sichtbar Schritt für Schritt in greifbare Nähe rückt.

Fisterra (offizielle Bezeichnung, auf spanisch Finisterre) ist ein Ort in der Provinz A Coruña der Autonomen Gemeinschaft Galicien.

Geschichtlich wurde Kap Fisterra für das westliche Ende der Welt gehalten. Die Relevanz dieses Ortes wurde in den verschiedenen Epochen, Religionen und Kulturen mit Kultorten betont und mit Legenden unterstrichen. Die Römer nannten das Vorgebirge, dessen Ende das Kap darstellt, Promontorium Nerium und errichteten einen Ara Solis, einen der Sonne gewidmeten Altar.

Sehenswürdigkeiten

Kirche Santa María das Areas. Die letzte Kirche auf dem Jakobsweg.

Kirche Santa María das Areas (12. Jh.)

Das Auswandererdenkmal Monumento ao Emigrante (errichtet 1993) von Agustín de la Herrán ((Bilbao, Vizcaya, 1932)) erinnert an die zahlreichen Emigranten Galiciens, die sich in alle Welt aufmachten, um eine gesichertere Zukunft zu finden.

Auswandererdenkmal Monumento ao Emigrante

Friedhof Cemiterio de Fisterra, entworfen von César Portela

Der Fischmarkt des Hafens von Fisterra gilt als der erste touristische Fischmarkt in Galicien. Er wurde zwischen 2004 und 2006 gebaut und 2008 eingeweiht. Er befindet sich im Hafen von Fisterra.

Cap Finisterra – Höhepunkt und Ende zugleich

Das Kap Finisterre (span. Cabo de Finisterre, galicisch Cabo Fisterra, beide abgeleitet von lat. finis terrae, „Ende der Erde“) ist ein Kap an der Westküste von Galicien im Nordwesten Spaniens. Es befindet sich in der Gemeinde Fisterra an der Südspitze einer kleinen Halbinsel aus Granitgestein, die an der höchsten Stelle 247 m ü. NN erreicht. Auf dem Kap befindet sich ein Leuchtturm für die Schifffahrt. Vor der Küste fanden Mitte des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts insgesamt drei Seeschlachten statt (siehe Seeschlacht am Kap Finisterre).

Juli 11

Unsere Hightlights

Das Ankommen

Vor der Kathedrale Santiago de Compostelle
So schnell kann es gehen. Ehe man sich versieht, steht man vor der Kathedrale in Santiago de Compostella und kann gar nicht wirklich fassen, was in den letzten Wochen eigentlich alles passiert ist. Nach den ganzen Anstrengungen auf etwa  600 Kilometern kann kann man seine Gefühle am Ziel nicht verbergen. 
Es braucht einige Minuten der Stille und Einkehr bis man sich wieder fängt. So viele wundervolle, spannende, aber auch zermürbende Momente – mit einem Mal ist all das ganz plötzlich vorbei. Für uns ist der Pilgerweg jedoch noch nicht abgeschlossen. Wir beenden unsere Wanderung am Cap Finisterra - „am Ende der Welt“.
Vorerst gönnen wir uns etwas Ruhe in der jakobeischen Stadt.

Die Stadt Santiago entstand und wuchs im Schutze des Grabes des Apostels. Die Anlage ihrer Straßen und Plätze, ihre Bezeichnungen sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entstanden unmittelbar um die zentral gelegene Kathedrale herum und legen Zeugnis davon ab. Überall finden sich Hinweise auf den Jakobsweg.

Momentaufnahmen an der Kathedrale

Nach einem ersten kühlen Bier gehen wir in unser Hostel, übrigens das Gleiche wie letztes Jahr.
Die Tapas zum Bier sind ein Genuss
Wir finden uns sofort zurecht. Der Weg zur Unterkunft Null Problemo.
Der Fahrstuhl geht auf und drei Menschen schauen sich an. Wir können es kaum Glauben - Wiedersehensfreude.
Wir schauen uns an und erkennen uns sofort wieder. Es ist die nette junge Frau Noelia vom Service. Letztes Jahr unterhielten wir uns in einem Sprachwirrwarr englisch/spanisch und heute spricht die Spanierin ein sehr gutes Englisch. Einfach super. Jetzt sind wir dran - Spanisch als nächste Fremdsprache 😀.

Die Stadt Santiago entstand und wuchs im Schutze des Grabes des Apostels. Die Anlage ihrer Straßen und Plätze, ihre Bezeichnungen sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entstanden unmittelbar um die zentral gelegene Kathedrale herum und legen Zeugnis davon ab. Überall finden sich Hinweise auf den Jakobsweg.

Vorerst gönnen wir uns etwas Ruhe in der jakobeischen Stadt.

Ansicht der Kathedrale von der Praza da Acibechería
CATEDRAL DE SANTIAGO DE COMPOSTELA
CATEDRAL DE SANTIAGO DE COMPOSTELA
Der Pórtico de la Gloria, Kathedrale von Santiago
Die Praza do Obradoiro und der Parador Hostal dos Reis Católicos
Juli 8

Die Ankunft in Santiago de Compostella

Nach unserem Standard-Frühstück nehmen wir die 24 KM bis nach Santiago de Compostella in Angriff.

Die ersten Kilometer verlaufen recht eben. Natürlich geht es auch wieder einmal bergauf. Bei Milladoiro steigt der Weg auf 250 m an. Gleich danach geht es wieder bis zum Fluss Sar hinab.
Unterwegs kommen wir an einigen sehenswerten Bauwerken vorbei:
Igrexa Santa Maria Iria Flavia
Kornspeicher in Tarrio
Steinkreuz in Rúa Francos
Nach einem 4 KM langen Marsch durch Santiago de Compostella erreichen wir die  Kathedrale.
05.07.2023
Juli 8

Jeden Tag ein Stück weiter bis wir ……

Früh am Morgen, nach dem Frühstück geht es weiter.

Wie gewohnt geht es ohne große Höhenunterschiede weiter. Eine schöne Abwechslung bieten die natürlichen Kaskaden kurz vor Briallos, im kleinen Naturpark Parque Natural Ria Barosa.
Unser Weg führt uns durch bewaldete Abschnitte aber auch an einer Bahntrasse entlang. Im weiteren Verlauf wandern wir meistens auf wenig befahrenen Nebenstraßen, wo wir nur wenig später das kleine Flüsschen «Rio Umia» überqueren und unser Tagesziel Caldas de Reis erreicht haben.
Das Pilgerkreuz zeigt den Weg
Auch wenn der (Bade-)Tourismus seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts an Bedeutung zugenommen hat, spielt die Landwirtschaft (Ackerbau und Viehzucht) immer noch die wichtigste Rolle im Wirtschaftsleben von Calda de Reis.
Die Wegstrecke ist sehr abwechslungsreich. Mal geht es bergab durch den Wald und dann durch einige zersiedelte Ortschaften. Dann wieder relativ eben und manchmal über wenig befahrene Orts-und Landstraßen.
Wir sind froh endlich angekommen zu sein. Wir sind etwas erschöpft und freuen uns auf eine erfrischende Dusche, eine leichte Mahlzeit und ein gutes Bett.
Gestärkt und ausgeruht geht es weiter auf direktem Weg nach Padrón.
Wir überqueren eine Römerbrücke und folgen einer Schotterpiste bis wir Cerracedo erreichen. Wir kommen durch die Orte Cortiñas, Casalderrique, O Pino (auch Valga genannt). Jetzt geht es bergab durch den Wald und eine zersiedelte Ortschaften.
über verschiedene Wege und Dorfstraßen bis wir Pontecesure erreichen.
Bis Padrón ist es nicht mehr weit - Gott sei Dank. Ich bin heute ziemlich fertig.
Mich interessiert nur noch mein Bett😳.
Pilgerstatue in Padrón

Morgen werden wir in Santiago de Compostella ankommen.

Wir sind schon sehr gespannt wie sich das Ankommen diesmal anfühlt 🙏🏻

            
Juli 6

Jeden Tag ein Stück weiter… bis Pontevedra

Wir sind nun in Galicien, dem nordwestlichsten Teil von Spanien. Er hat allerdings nicht viel mit den spanischen Klischees zu tun, die man aus den Tourismusprospekten kennt.
Das grüne, in Bergen und Hügeln versteckte Land der Jakobspilger teilt sich in folgende Provinzen:

A Coruña / Lugo / Orense / Pontevedra

Der Weg ist angenehm zu Laufen, da er kaum Steigungen hat. 

Allerdings haben wir den Hauptweg, der durch ein ätzendes Industriegebiet führt, umlaufen.
Nach einigen Kilometern und vielen kleinen Ortschaften erreichen wir Pontevedra.

Jetzt freuen wir uns auf Pontevedra und die Churros

Endlich Churros – Marina konnte es kaum erwarten 😃😃 – ich übrigens auch nicht 🤫

1999 verbannte Pontevedra Kraftfahrzeuge aus seinem historischen Zentrum und schuf so eine 300.000 m² große Fußgängerzone. Die autofreie Innenstadt verwandelte Pontevedra in eine barrierefreie Stadt, deren Lebensqualität ausgezeichnet wurde mit dem „Intermodes“-Preis 2013, dem „Habitat“-Preis 2014 und dem „Excellence Prize“ des Center for Active Design in New York City 2015.[

Unser Hostel lag in Zentrumsnähe. So hatten wir Zeit für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen und einen abendlichen Bummel durch die reizvolle Altstadt zu unternehmen.

Sehenswert sind

Sanktuarium der Virxe Peregrina,
das Heiligtum der jungfräulichen Pilgerin, ist eine Hauptattraktion auf dem Caminho Português dar. Die Barockkirche aus dem 18. Jh. wurde in einem Grundriss errichtet, der einer Jakobsmuschel gleicht.
Das majestätische Altarbild stellt die Jungfrau im Pilgergewand dar.Sie gilt als mystische Pilgerführerin und Schutzpatronin der Region.
Basilika von Santa Maria
Altarbild
Eichmeisterstatue vor dem Rathaus
Pyramid auf der Illa das Esculturas de Pontevedra

Das bekommt man, wenn man „Dos Cafes con Leche, pequenio“ bestellt.😳
Pontevedra als Hauptstadt des portugiesischen Jakobsweges ist ein obligatorisches Etappenziel für Millionen Pilger, die sich an dem Brunnen Ferrería erfrischten. Die Virxe Peregrina (jungfräuliche Pilgerin) symbolisiert die enge Verbindung der Stadt mit dem Jakobuskult. Die Kirche der Schutz-patronin dieser Stadt ist eine originelle Konstruktion des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Ihr Stil ist eine Symbiose aus Barock und Klassizismus mit portugiesischem Einfluss. Sie hat einen runden, einer Jakobsmuschel ähnelnden Grundriss.
Der florierende Fischfang und der Handel führten dazu, dass Pontevedra im 16. Jh. zur größten Stadt Galiciens heranwuchs und 1833 zur Provinzhauptstadt erklärt wurde.

Heute ist Pontevedra eines der größten wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Galiciens.

Juli 4

Unser Trip 2023 -Von Lissabon über Porto, Santiago de Compostella bis Cap Finisterre – Teil 2: unterwegs in Spanien

– Teil 2 unterwegs in Spanien

Heute überqueren wir die Grenze von Portugal nach Spanien.
Die Grenze verläuft im Fluss Rio.
Sobald wir diese Brücke überquert haben sind wir in Spanien.




Statt „Super Bock“ gibt es jetzt „Estrella Galicia“
Die erste Stadt die wir erreichen ist Tui. Jetzt gibt‘s Frühstück!
Tui (spanisch Tuy) ist eine spanische Grenzstadt zu Portugal im Süden der Autonomen Region Galicien. Sie bildet auf Seiten Galiciens den wichtigsten Grenzübergang zu Portugal.
Beim Bau einer Autostraße wurden Spuren von menschlicher Besiedlung aus der Steinzeit (Altpaläolithikum) gefunden.
Tui verfügt über eine sehenswerte Altstadt, verschiedene Kirchen, Klöster und Museen wie:

- Kathedrale Santa María
- San Bartolomé de Rebordáns
- Kloster Santo Domingo
- Kirche San Francisco
- Kapelle San Telmo
- Klarissenkloster
- Diözesanmuseum

Wichtige Gebäude, wie beispielsweise das ehemalige städtische Theater, sind verfallen. Überwiegend macht die Altstadt dennoch einen gepflegten Eindruck.
Im April 2013 wurde der Städtepartnerschaftsvertrag mit der westfälischen Stadt Versmold unterzeichnet. Versmold hat rund 21.500 Einwohner und gehört dem Kreis Gütersloh an.

Die Kathedrale Santa Maria

… ist die Bischofskirche des Bistums Tui-Vigo in der Provinz Pontevedra der spanischen Autonomen Gemeinschaft Galicien. Sie wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im Stil der Romanik begonnen und im 13. Jahrhundert im gotischen Baustil vollendet. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kathedrale liegt auf einer Anhöhe über dem Río Miño, am Rande der Altstadt.
Wir durchqueren Tui in Richtung Pontevedra