Juli 20

Camino Francés – Etappe 19

Carrión de los Condes ist eine Kleinstadt und eine aus dem Hauptort und dem Weiler Torre de los Molinos bestehende Gemeinde mit 2.096 Einwohnern am Jakobsweg in der nordspanischen Provinz Palencia in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.

Vorwärts immer weiter laufen wir heute die Etappe MESETA pur: von  Carrión de los Condes nach Calzadilla de la Cueza.
Carrión de los Condes. -> Calzadilla de la Cueza
Vorerst nur die Route. Reisebericht folgt, sobald ich wieder frisch im Kopf bin.
Juli 19

Camino Francés – Etappe 18

Frómista ist eine Kleinstadt und Hauptort einer Gemeinde mit 767 Einwohnern in der Provinz Palencia der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.

Frómista liegt am Jakobsweg (Camino Francés) am Nordostrand der Tierra de Campos ca. 31 km (Fahrtstrecke) nordöstlich von Palencia in einer Höhe von 780mü.d.M.Das Klima im Winter ist durchaus kalt, im Sommer dagegen warm bis heiß; der spärliche Regen fällt verteilt übers ganze Jahr.

Der Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust von Arbeitsplätzen zurückzuführen. Die Feldwirtschaft (weniger die Viehzucht) spielte seit jeher die wichtigste Rolle für die Bevölkerung der Region, doch bereits im Mittelalter entwickelten sich neben dem Pilgertourismus auch Handwerk und Handel.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt machen wir uns auf den Weg nach

  • Poblacion de Campos
  • Villovieco
  • Villalcazar de Sirga
  • Carrión de los Condes
Frómista. —> Carrión de los Condes

Juli 17

Camino Francés – Etappe 17

Die Gemeinde hat sogar ein Freibad, das den Pilgern einen Rabatt einräumt!
Hontanas -> Frómista

Hontanas ist ein Dorf am Jakobsweg in der Provinz Burgos der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León. Es liegt auf 870 m und hat 71 Einwohner.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt gehen wir heute von

  • Hontanas
  • Kloster San Antón
  • Castrojeriz
  • San Nicolás del Real Camino (Siedlung)
  • Itero de la Vega
  • Boadillo del Camino
  • nach Frómista

Geradeaus durch den Ort, vorbei an dem Freibad laufen wir 500 m bis zum Ortsende. Weiter geht es fast 4 KM durch ein fruchtbares Tal, bis wir an eine Landstrasse kommen. Durch eine Allee gelangen wir nach 1,5 KM zu der beeindruckenden Ruine Kloster San Antón. Die einfache, aber doch sehr originell in der Ruine des Klosters gelegene Unterkunft verfügt immerhin über ein wasserdichtes Dach, eine Toilette sowie ein Waschbecken und eine Dusche mit fliessend kaltem Wasser. Sie wird von engagierten Hospitaleros betreut, die auf Spendenbasis für die Pilger kochen. Eine echt kultige Ruinenherberge.

Das Kloster San Antón ist das ehemalige Haupthaus der Antonianer, einem Orden, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Pilger zu heilen, die an Lepra litten.  Die Strasse führt unter einem Bogen hindurch direkt durch die einstige Nordvorhalle, wo sich rechts zwei Einbuchtungen befinden, durch die die kranken Pilger Essen bekamen. Die Reste dieses Baus bilden das Eingangstor zu diesem Ort, der die Pilger mit seinem berühmten Bogen willkommen heißt. Das Kloster geht auf das 12. Jh. zurück, wenn auch die heutigen Rest aus dem 14.Jh. Stammen. Zwei Bögen eines erhöhten Portikus aus dem 16. Jahrhundert beschützten den Zugang zur Kirche, die ihrerseits ein mit Skulpturen geschmücktes Portal mit Archivolten ziert.

Das historische Ortszentrum von Castrojeriz ist als Kulturgut in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.

Das spanische Gesetzbuch Del patrimonio histórico Español (Vom historischen Erbe Spaniens) bezeichnet geschütztes Kulturgut als Bien de Interés Cultural. In das Register können nicht nur materielle Güter aufgenommen werden, sondern auch Kenntnisse und Tätigkeiten, die eine bedeutende kulturelle Tradition des spanischen Volkes ausdrücken.

Nach gut 2 KM verlassen wir die Landstrasse und erreichen rechts die ersten Häuser von Castrojeriz. Bis ans Ortsende sind es 1,5 Km.

Das Castillo de Castrojeriz ist eine Burg die im Mittelalter errichtet wurde. Die Burg ist seit 1949 ein geschütztes Baudenkmal. (Bien de Interés Cultural ).

Castrojeriz hat auf uns den Eindruck einer verlassenen Stadt gemacht. Wenig einladend. Kaum schattige Plätze zum verweilen. Die beiden Dorfläden haben auch nicht überzeugt. Das angebotene Obst war überreif. Die Getränkekühlschränke so gut wie leer - nachgefüllt wurde nicht. 
Für Pilger nicht geeignet um Proviant einzukaufen.

In Castrojeriz hält uns nichts. Der Weg führt uns durch den Ort, weiter über einen Bach, bis wir nach 2,5 KM des Fuss des weithin sichtbaren Tafelberges erreichen. Jetzt müssen wir über einem Kilometer steil bergauf. Dort treffen wir auf einen Regen-Unterstand, den wir zu unserer Freude nicht brauchen. Nach 600 m geht es wieder bergab und dann eben weiter. Jede unnötige Bewegung vermeide ich – nicht einmal fotografieren möchte ich. Bin platt.

An dem schattigen Rastplatz an der Quelle Fuente El Plojo können wir uns endlich etwas erfrischen. Zum trinken ist das Wasser leider nicht geeignet. Die Hitze treibt uns weiter an.

Wir laufen und laufen und wollen nur noch ankommen.

Bin fix und alle
Wie auch all die vielen Tage zuvor sind wir auch heute an unserem Ziel Frómista angekommen.

Wir sind total erledigt. Die Tour war sehr anstrengend bei dieser Hitze. Wir hoffen, dass bald eine Abkühlung kommt.

Nach einer Erholungspause haben wir eine kleine Runde durch die Kleinstadt gedreht. Hier einige Eindrücke.

Iglesia de san martín, de estilo románico en frómista Romanische Kirche Sankt Martin
Die Kirche des Heiligen Martin von Tours wurde im 11. Jahrhundert von Doña Mayor de Castillo, der Witwe des Königs von Navarra Sancho III., als Gotteshaus für das Benediktinerkloster gestiftet, in der sie auch begraben wurde. Das Besondere der sonst eher schlichten Kirche mit den beiden Rundtürmen sind die feinen Steinmetzarbeiten an den Dächern und Gesimsen. Menschenähnliche Geschöpfe, Tiere und Fabelwesen schauen von oben auf die Betrachter.
Iglesia de San Pedro
Die Kirche besitzt einen Turm mit vier Segmenten und eine Renaissance-Fassade, die von Juan de Escalante im Jahr 1560 entworfen wurde. Im Inneren ist die Kirche in fünf Abschnitte und drei Kirchenschiffe unterteilt. Ihr Hauptaltarbild wurde 1636 von Francisco Trejo entworfen. Besonders hervorzuheben sind die Gruppe des Abstiegs aus der Kastilischen Schule von Valmaseda und zwei Skulpturen der Heiligen Petrus und Paulus. Hier befindet sich auch das Museum von Frómista.

Für uns ist jetzt Ruhe angesagt, da wir morgen wieder früh los wollen, um der grössten Hitze zu entgehen. In diesem Sinne. Gut‘s Nächtle

Juli 16

Camino Francés – Etappe 16

Hornillos del Camino ist eine kleine Gemeinde mit 59 Einwohnern am Jakobsweg in der Provinz Burgos der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León

Heute morgen wollen meine Beine nicht laufen. 
Marina muss sich regelrecht aus dem Bett quälen. Sie muss eine halbe Stunde vor mir aufstehen, da sie im Bad immer so lange braucht.
Das stille Wasser hängt uns mittlerweile zum Halse raus und so wird, wenn möglich, am Vortag immer für die kommende Etappe Mineralwasser und Obst eingekauft. 

Leise verlassen wir zu früher Stunde die Unterkunft und suchen vergeblich nach einer geöffneten Cafeteria um zu frühstücken. Wie gesagt vergeblich – was heisst, wir müssen ohne Frühstück los.

Hinter dem Ort geht es auf staubiger Schotterpiste vorwärts immer weiter Schritt für Schritt durch die Meseta. Es wird stündlich heisser.

Bei Sonnenaufgang schon on Tour

Wir setzen alle Hoffnung auf die Auberge „San Bol“ , auf die wir nach 6 KM stossen.

Ein Pilger aus Kapstadt stosst zu uns. Er hat früher für einige Jahre in Stuttgart gelebt. Er ist den Jakobsweg vor 20 Jahren schon einmal gelaufen. Jetzt möchte er sehen, was sich während dieser Zeit verändert hat.
Auberge San Bol

Reinfall. Sie öffnet erst um 14:00 Uhr. Soll heute wohl so sein. Unser Alternativfrühstück (Wasser, Chips und Banane) schmecken fast genau so gut.

Im Innenhof der Auberge befindet sich ein Brunnen mit eiskaltem Wasser. Diesem wird heilende Kräfte zugesprochen. Haben uns eine Flasche mitgenommen – kann ja nicht schaden.

Wir laufen weiter auf der Schotterpiste. Die angenehme Morgenfrische wurde von den stetig steigenden Temperaturen verdrängt und das Laufen wird immer anstrengender.

Wir trauen unseren Augen nicht. Da steht folgendes Schild am Wegesrand
Wir brechen in Freudentänze aus. Können unser Glück kaum fassen …

… bis wir vor verschlossenen Toren stehen.

So ziehen wir weiter und freuen uns auf die Ankunft in Hontanas, was ja nicht mehr so lange dauert.

Eine Stunde später gibt es dann ein herzhaftes Frühstück!

Wir haben schon wieder fast 40 Grad. Jetzt gehen wir in unsere Unterkunft und ruhen uns erst einmal aus.

Den Nachmittag verschlafen und vertrödeln wir. An rausgehen ist jetzt nicht zu denken.

Wir werden mit einem ausgefallenen leckerem Abendmenü mehr als entschädigt.
Juli 15

Camino Francés – Etappe 15

Tardajos ist ein Ort am Jakobsweg in der Provinz Burgos der spanischen Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León.

Die Topografie des Gemeindegebietes ist von den unterbrochenen Tafelbergen des Zentralspanischen Tafellandes bestimmt und damit uneinheitlich: Aus der Höhe des Ortes (823 m) und den höchsten Erhebungen (El Castro, 915 m, und Barrigüelo, 913 m) ergibt sich eine durchschnittliche Höhe von 850 m.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt machen wir uns in aller Rühe auf den Weg.

  • Rabé de las Calzadas
  • Hornillos del Camino

Die Tatsache, dass wir heute in einem Schlafsaal übernachten werden ( müssen) zügelt die Laune von Marina. Ich sehe die Sache etwas gelassener. Wir werden sehen.

Man hat immer eine Wahl …

Nach 2,4 KM haben wir schon Rabé de las Calzadas erreicht. Wir legen eine kurze Pause für einen Cortado ein, bevor es in die Meseta geht.

Hier beginnt nun die Meseta, eine Hochebene die kaum von Bäumen bewachsen ist. Metesa geht auf das spanische Wort mesa zurück, was so viel heisst wie Tische, Platte oder Ebene.

Iberische Metesa – kastilisches Hochland in Spanien

Als Meseta wird das im Zentrum der Iberischen Halbinsel (genauer Spaniens) gelegene, über 200.000 km² große kastilische Hochland bezeichnet. Da der Begriff Meseta aber nicht ausschließlich das kastilische Hochland, sondern Hochebenen allgemein bezeichnet und im geologischen Kontext für meist variszische Gebirgsrümpfe steht, wird sie präziser Iberische Meseta oder auch Iberisches Massiv, im Spanischen auch Meseta Central genannt.

Lage der Meseta auf der iberischen Halbinsel

Nordmeseta

Die vom Duero entwässerte und etwa 650 bis 900 m hohe „Nordmeseta“ (Meseta Norte) entspricht in etwa der autonomen Gemeinschaft Kastilien-Leónund umfasst die historischen Landschaften Altkastilien und León. In ihr wird auf großen Flächen Getreide angebaut, aber auch Weinbau – z. B. im Anbaugebiet Ribera del Duero – und Schafzuchtspielen eine Rolle.

Größte Städte sind Burgos, León, Valladolid und Palencia. Durch den nördlichen Teil der Nordmeseta verläuft in Ost-West-Richtung ein längerer Teil des Jakobsweges.

Hornillos del Camino ist eine Gemeinde am Jakobsweg in der Provinz Burgos der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León. Hier wohnen noch 58 Einwohner. Wikipedia

Heute bekommen wir einen Vorgeschmack für dieses Gebiet. Oh ja, Staubtrocken und sehr heiss.

Der Weg zieht sich von hier langsam ansteigend durch die Landschaft der Meseta. Vorwärts immer weiter, den Zeichen folgend, stetig bergauf erreichen wir die Hochebene, bis wir vor uns im Tal plötzlich das Dorf Hornillos del Camino erblicken.

Jetzt sind es nur noch 2,5 KM und wir sind am Ziel. Kurz vor dem Dorf liegen Strohballen auf den Feldern.

Plan B für die Übernachtung ist gefunden. Wir werden die Nacht im Schlafsack zwischen den Heuballen verbringen. Marina ist sofort dabei - alles besser als Schlafsaal.

Am Ortsanfang ist ein kleiner Dorfladen. Es gibt frische, gekühlte Wassermelonenstücke, gekühlte Getränke und sonst so einiges, was Pilger gebrauchen können. Das ist übrigens die Ausnahme!

Auf dem Weg durch den Ort an der Bar Abuelo steht eine Tafel mit der Aufschrift Habitación.

Höflich nachgefragt und wir haben ein 2-Bett Zimmer für heute.

Juli 15

Camino Francés – Etappe 14

Die karge Infrastruktur und das heisse Wetter zwingen uns, vorerst kürzere Streckenabschnitte zu laufen.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt laufen wir heute bis nach Tardajos.

Ab der Kathedrale folgen wir 1,5 KM den gelben Pfeilen und überqueren den Río Arlanzón. Fast 1 KM geht es weiter durch den Park El Parral. Am Seinem Ende kommen wir an der juristischen Fakultät der Universität von Burgos vorbei. Sie befindet sich in den Gebäuden einer historischen Pilgerherberge. Nach 3,1 KM haben wir Burgos endgültig hinter uns gelassen.

Heute ist ein ganz verquerter Tag. Es geht Kreuz und quer. Wir sind ständig am überqueren, unterqueren und durchqueren.

Vorwärts immer weiter… durchqueren wir die ebene Landschaft, überqueren eine kleine Brücke, unterqueren eine Eisenbahntrasse …. Schritt für Schritt.

Zunächst überquer dann unterqueren wir die Autobahn bis wir noch einmal den Río Arlanzón überqueren. Zwei Angler setzen ihre Krebsreusen in den Fluss. Wir schauen eine Weile zu und verabschieden uns dann. Krebse haben Sie noch keine gefangen. Wir durchqueren die Landschaft und haben nach weitere 2 KM den Ort Tradajos erreicht. Inzwischen ist es bereits 33 Grad.

Der kleine Ort ist überschaubar. Die 782 Seelen-Gemeinde verfügt über:

  • Apotheke
  • Bank
  • 3 Bars
  • Minishop
  • 3 Herbergen /Hostal

Für heute reicht es. Nachmittags ist das Laufen unmöglich. Die Pilger ziehen sich in ihre Unterkunft zurück und ruhen dich aus, damit sie am nächsten Morgen in aller Frühe weiterziehen können.

Heute war Abendessen in der Unterkunft angesagt. Es war uns einfach zu heiss um nochmal loszuziehen.

Leider war schon einiges auf der Karte aus, das wir gerne gegessen hätten. Deshalb gab es gemischten Salat statt Paella, Dorade mit Spargel und Flan anstatt Tiramisu oder Milchreis.

Gibt Schlimmeres!! – Morgen zum Beispiel. Übernachtung im Schlafsaal !!

Juli 13

Camino Francés – Etappe 13

Belorado ist ein Ort und eine Gemeinde mit etwa 1.781 Einwohnern am Jakobsweg im Osten der spanischen Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Die Gemeinde gehört zur bevölkerungsarmen Region der Serranía Celtibérica.

Der Ort liegt am Río Tirón am Fuß der Montes de Ayago in einer Höhe von ca. 770 m.

Ab hier wird die Landschaft wieder einsamer und die Infrastruktur wieder karger. Man sollte daran denken, dass es von hier bis nach Burgos keinen Geldautomaten gibt!

Da die Temperaturen täglich steigen, marschieren wir auch heute wieder zeitig los.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt starten wir in der Ortsmitte von Belorade in Richtung

  • Tosantos
  • Villafranca Montes de Oca
  • San Juan de Ortega

Nach etwas mehr als einem Kilometer über-queren wir den Fluss Tirón. Er ist ein ca. 65 Km langer Nebenfluss des Ebro. Danach folgen wir einem grünen Tal bis nach Tosantos.

Sehenswert soll hier die Einsiedelei Virgen de la Pena sein. Sie soll eine romanische Marien Statue aus dem 12.Jh. beherbergen. Da sie abseits des Weges liegt, lassen wir die in Sandsteinfelsen gehauene Einsiedelei links liegen.

Weiter führt der Weg zunächst etwas steil eine steinige Piste nach oben bis wir nach 2 KM Villambistia erreichen. Ein winziger Ort mit 44 Einwohnern.

Der Weg mit seinen dreizehn Kilometern ist zwar kurz, aber bei diesen Temperaturen sehr schweisstreibend. Der Anstieg von 770 m auf 950 m macht mir sehr zu schaffen, obwohl es letztlich nur 180 Meter sind. Villafranca Montes de Oca ist ein öder und vor allem sehr lauter Ort. Vom Flair vergangener Jahrhunderte ist hier nichts mehr zu spüren, schade.

Der nächste Ort ist San Juan de Ortega und 12,5 KM entfernt.

Wasser und Proviant müssen  für diesen Abschnitt reichen, da es keine Einkaufsmöglichkeit gibt.
Einzige Übernachtungsmöglichkeit in San Juan ist ein Bett in einem Schlafsaal.

Die Temperatur steigt stetig an. Die 30 Grad-Marke ist bereits überschritten.

Die Hitze setzt mir enorm zu. Der Schweiss rinnt mir aus allen Poren und meine Kleidung ist durchgeschwitzt.

Ein Ehepaar aus Freiburg, mit dem wir uns gestern Abend unterhalten haben, kommt auf uns zu. Sie haben das gleiche Problem wie wir:

Schlafsaal ist ein absolutes NO GO! Stellt sich die Frage: „Wo übernachten wir heute Abend?“

Also haben wir uns alle dazu entschlossen, mit dem Bus nach Burgos zu fahren. Gemeinsam ist mir diese Entscheidung schon etwas leichter gefallen.

Wir haben auch nicht lange gewartet – nach einer halben Stunde waren wir bereits im Bus unterwegs nach Burgos. Einige Pilger hatten bereits vorher aufgegeben und des Bus genommen. Selbst E-Bikefahrer haben aufgegeben. Ohne Getränkenachschub unterwegs ist das sicher auch die richtige Entscheidung.

So kam es, dass wir jetzt in Burgos weilen.

Am Nachmittag zeigt das Thermometer in Burgos bereits 43 Grad an. Hier wird die Höchsttem-peratur erst gegen 18 Uhr erreicht.

Dank Smartphone buchten wir bereits im Bus ein Hostel im Zentrum. Bis zum Abend habe ich mich erst einmal von den Strapazen erholt.

In Burgos gibt es viel zu sehen. Daher haben wir uns entschlossen, einen Ruhetag einzulegen und uns die Stadt anzuschauen.

Juli 11

Camino Francés – Etappe 12

Santo Domingo de la Calzada ist eine nordspanische Kleinstadt und Gemeinde mit 6.238 Einwohnern am Jakobsweg Camino Francés in der Autonomen Region La Rioja. Wikipedia

Bekannt ist die Stadt auch für das Hühnerwunder, zu dessen Erinnerung ein (von einem Hühnerpaar bewohnten) Hühnerstall in der Kathedrale angebracht wurde. Das Stadtwappen nimmt zum Teil Bezug auf die überlieferten Legenden.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt werden wir uns heute wieder in Bewegung setzen.

  • Santo Domingo de la Calzada
  • Grañón
  • Redecilla del Camino
  • Castildelgado
  • Viloria
  • Villamayor
  • Belorado

Wegen der grossen Hitze starten wir bereits in den frühen Morgenstunden. Wir werden sehen, wie weit wir kommen.

Wir haben schon einige Kilometer hinter uns. Es ist 9:30 Uhr und bereits 27 Grad, gefühlt jedoch 35 Grad.

Die Gemeinde Grañón haben wir, nach einer Pause bereits hinter uns gelassen. Sie befindet sich im Westen der Rioja, in der sogenannten Rioja Alta (hohe Rioja) und grenzt an die Provinz Burgos. An der Kirche vorbei geht es weiter Schritt für Schritt..

Kirche Johannes des Täufers

Von den früher zahlreich vorhandenen Waschplätzen sind nur noch zwei erhalten: der älteste Lavadero wurde im 18. Jahrhundert gebaut und jüngst rekonstruiert. ( Foto hab ich vermasselt).

Ca. 1KM hinter dem Ort überschreiten wir die Grenze der Region La Rioja —> Kastilien/ León

Der Weg führt uns weiter über Feldwege – nur Getreidefelder soweit man schaut. Kein schattiges Plätzchen in Sicht.

Castildelgado ist gleich durchquert. Hier wird eine neue Autobahn gebaut. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Die Kennzeichnung des Weges ist weiterhin sehr gut.

2/3 des Weges haben wir bereits geschafft. Die Hitze setzt uns bereits zu, als wir in Viloria, einem kleinen Dörfchen mit 42 Einwohnern, ankommen. Hier wurde im 11. Jh. Der heilige Domingo geboren, der später den Ort Santo Domingo de la Calzada gründete.

Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die Aufgabe von bäuerlichen Klein-betrieben haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Bevölkerungsschwund geführt.

3 KM weiter, teils auf auf schmaler Landstrasse hinab kommen wir nach Villamayor del Río. Hier leben 52 Einwohner.

Die letzten 5 KM liegen vor uns. Kein Wölkchen am Himmel. Kein Lüftchen weht. Jetzt ist durchhalten angesagt.

Gegen 13 Uhr sind wir verschwitzt und müde an unserem Ziel angekommen.

Und wieder haben wir es geschafft - ein tolles Gefühl!

Wir ruhen uns aus, halten ein kleines Schläfchen und geniessen danach einen Cortado – was will man mehr.

Zufrieden hänge ich meinen Gedanken nach und mir wird bewusst,

dass vor mir auf diesem Weg schon sehr viele heilige Söhne liefen:
San Formerio,
San Prudencio de Armentia,
San Millan de la Cogolla,
Santo Domingo de Silos,
Santo Oria de Villavelayo,
San Gregorio Ostiense,
Santo Domingo de la Calzada und
San Juan de Ortega.
Auch Franz von Assisi soll hier seine Spuren hinterlassen haben und gründete unterwegs einen Konvent.
Juli 11

Camino Francés -Etappe hitzefrei

Die heutige Etappe fällt aus!

Wir sind einfach im Bett geblieben. Warum? – weil wir‘s können 😀

Es ist ein tolles Gefühl, so spontan handeln zu können. Wir verbringen den Tag in der Stadt. Und im Bett. Auch unter der Dusche.

Wie geniessen es, einfach

Catedral de Santo Domingo de la Calzada

Ihr Name ist identisch mit dem ihres Gründers, der – gemäß der Überlieferung – für die vorbeiziehenden Pilger eine Brücke und ein Hospital erbaute sowie Wege anlegte und befestigte.

Die Kathedrale ist ein wahrer Prototyp der gotischen Architektur. Aufgebaut als typische Pilgerkirche mit drei Schiffen, das mittlere in doppelter Breite und höher, unterbrochen von einem Querschiff und mit einem Chorumgang, der ursprünglich 3 Apsiskapellen aufwies. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde die Kirche erweitert und zu einer Kirchenburg ausgebaut; das ist das einzige Beispiel dieser Art in La Rioja. Der Hauptaltaraufsatz ist ein Juwel der spanischen Renaissancebildhauerei und ein Werk von Damián Forment. Die Kathedrale besitzt eine romanische Stirnseite mit Reliefs und Kapitellen aus dem 12. Jahrhundert, darunter ein Relief von des David als singender König.

Es hatte eine wichtige Reform im 16. Jahrhundert. Romanische Gyrole aus dem 12. Jahrhundert. Mudéjar-Kloster aus dem 14. Jahrhundert. Renaissance-Altarbild aus dem 16. Jahrhundert. Renaissancechor aus dem 16. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert wurde die Tür namens „Heilig“ gebaut, die von Santo Domingo und den Märtyrern geleitet wurde.

St. Emeterius und Heiliger Celedonius, Schutzpatron der Diözese. Es beherbergt den „Heiliger Leib“ des Gründers der Stadt, Santo Domingo de la Causeway. Im berühmten gotischen Hühnerstall mit einem lebenden Hahn und Huhn.

Was im Inneren der Kathedrale vor allem ins Auge fällt, ist der Hühnerkäfig, in dem im Andenken an das Hühnerwunder des aufgehängten Pilgers auch heute noch ein Huhn und eine Henne leben.

Wenn euch die Legende interessiert, könnt ihr sie unter dem Link Hühnerwunder, nachlesen.

Das Stadtwappen nimmt zum Teil Bezug auf die überlieferten Legenden.

Escudo de Santo Domingo de la Calzada

Die Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada ist zusammen mit der Kathedrale Santa María de la Redonda in Logroño und der Kathedrale von Calahorra eine von drei Bischofskirchen der Diözese Calahorra y La Calzada-Logroño.

Südportal der Kathedrale

Ermita de Nuestra Señora de La Plaza

Die Einsiedelei steht auf der Südseite der Plaza del Santo und die Tradition besagt, dass sie auf dem alten und bescheidenen Oratorium von Domingo García ‚El Santo‘ erbaut wurde. 1487 errichteten die Steinmetze Sancho und Pero Gil zwei Wände und änderten die Position des Portals. 1527 fertigte Meister Hernando die Türen und der Steinmetz Yñigo die Dächer. So wurde es angehoben, bis das heutige Erscheinungsbild 1710 beendet war.

Sie hatte mehrere Ziele, da sie bis zum Ende ihres Klosters als erste Heimat der Zisterzienser Nonnen diente und Sitz der Bruderschaft des Heiligen war.

Ermita de la Virgen de la Plaza

Die Virgen de la Plaza ist die Schutzpatronin der Stadt, deren Fest am 5. August gefeiert wird und ihr Bild, mit dem des Gründers, am 18. September, Thanksgiving, in der Stadt in einer Prozession ausgeht.

MONUMENTO AL
Peregrino

Das Denkmal wurde in 1 97 l eingeweiht:-In der Mitte steht eine Statue, die einen Pilger darstellt, der typische Kostüme aus dem Mittelalter trägt und einen Stab hält, der in Form eines Kreuz, ein ausgehöhlter Kürbis zur Aufbewahrung von Trinkwasser, ein Beutel und die traditionelle Esclavina (Cape), die mit Vieras (Muscheln) verziert ist. Dahinter befindet sich das Kreuz des Heiligen Jakobus, flankiert von zwei Szenen, die das Leben des Heiligen Santo zeigen. Domingo de la Calzada. Links ist ein Pilger, der um Hilfe bittet, und rechts erscheint der Heilige mit dem Pilger. Auf der Rückseite befinden sich zwei Wappen, einer aus der autonomen Region La Rioja, der andere der Stadt Santo Domingo de la Calzada.

PUENTE DE
Santo Domingo y Ermita

Die Brücke hat viele Veränderungen erfahren. Die mittlere Hälfte der modernen Brücke, die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt, wurde mit Quader mit stromaufwärts geschnittenen Gewässern gebaut und respektiert das ursprüngliche Design mit Bögen, die an den Extremen niedriger sind. Die andere Hälfte stammt aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und besteht aus Beton mit rechteckigen vorgelagerten Schnittwassern. Es ist 148 Meter lang mit sechzehn Bögen. Der Schrein wurde in 1 9 1 7 gebaut, um andere zu ersetzen, die bei aufeinanderfolgenden Sturzfluten zerstört worden waren. Die Brücke, ein Symbol der Stadt, ist im städtischen Wappen abgebildet.





Der Fluss Oja ist ein kurzer Fluss in Nordspanien, aus dem nach einigen diskutierten Theorien und traditioneller Volksglaube der Name La Rioja in Spanien von Süden nach Norden kommt und entlang fließt (siehe Etymologie von La Rioja). Es wird in der Sierra de la Demanda, am Monte de las Herguijuelas, neben dem Hafen von La Demanda, etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel, geboren.

Juli 9

Camino Francés -Etappe 11

Nájera ist eine Kleinstadt und eine 8.047 Einwohner zählende Gemeinde am Jakobsweg in der autonomen Region La Rioja. Wikipedia

Die Kleinstadt Nájera liegt am Río Najerilla knapp 30 km (Fahrtstrecke) westlich der Provinzhauptstadt Logroño in einer mittleren Höhe von etwa 485 m. Das Klima ist gemäßigt; Regen (ca. 555 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.

Früher lebten die Bewohner des Ortes direkt oder indirekt (als Bauern, Landarbeiter oder Handwerker) von der Feld- und Viehwirtschaft. Heute spielt der Dienstleistungssektor und hier vor allem der Tourismus eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.

Nájera wurde im Jahre 920 des Mauren entrissen und dem Königreich Navarra angeschlossen. Von da an fungierte der Ort als eine Residenzstadt der Könige von Navarra und entwickelte sich zu riner bedeutenden Station auf dem Jakobsweg. Im Jahre 1076 fiel Nájera mit der gesamten Region La Roija an Kastilien.

Und wieder geht es vorwärts immer weiter Schritt für Schritt nach

  • Azofra
  • Cirueña
  • Santo Domingo de la Calzada
Nájera -> Santo Domingo de la Calzada

Zunächst geht es bergauf auf eine Anhöhe. Von dort geht es meist auf der wenig befahrenen Landstrasse 5 KM bergauf und bergab bis zum Dorf Azofra. Weiter auf einer Schotterpiste treffen wir auf eine Gerichtssäule, die man im Volksmund „el Rolla“ nennt.

Restaurierungsprojekt: Rollo de Azofra

Und weiter geht es einige Kilometer bergauf und bergab auf einer Schotterpiste, bis wir eine Steigung erreichen und nach einem Kilometer auf einen Rastplatz mit Brunnen treffen. Hier treffen wir auf mehrere Pilger, die den ebenfalls den Schatten aufsuchen. Auf der verbleibenden Strecke gibt es keine Einkaufsmöglichkeit. Zur Freude aller Pilger verteilt ein Mann kühle Getränke und Obst, auf Spendenbasis, an die ausgepowerten Pilger.

Ein Regionenwechsel kündigt sich bereits an: Die Landschaft wechselt von Weinbau auf Hopfen und überwiegend Getreide.

Jetzt wird es richtig heiss und staubig
Weit und breit kein Schatten
… nur Staub

Endspurt: jetzt geht es geradewegs nach Santo Domingo de la Calzada.

Das Ziel vor Augen
Diese Etappe hat uns heute geschafft.
Wir brauchen jetzt nur noch ein eiskaltes Getränk, eine erfrischende Dusche und ein
Bett - und das ganz fix!!
Sind nur wegen dem Abendessen aus dem Bett gekrochen.