Juli 17

Camino Francés – Etappe 17

Die Gemeinde hat sogar ein Freibad, das den Pilgern einen Rabatt einräumt!
Hontanas -> Frómista

Hontanas ist ein Dorf am Jakobsweg in der Provinz Burgos der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León. Es liegt auf 870 m und hat 71 Einwohner.

Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt gehen wir heute von

  • Hontanas
  • Kloster San Antón
  • Castrojeriz
  • San Nicolás del Real Camino (Siedlung)
  • Itero de la Vega
  • Boadillo del Camino
  • nach Frómista

Geradeaus durch den Ort, vorbei an dem Freibad laufen wir 500 m bis zum Ortsende. Weiter geht es fast 4 KM durch ein fruchtbares Tal, bis wir an eine Landstrasse kommen. Durch eine Allee gelangen wir nach 1,5 KM zu der beeindruckenden Ruine Kloster San Antón. Die einfache, aber doch sehr originell in der Ruine des Klosters gelegene Unterkunft verfügt immerhin über ein wasserdichtes Dach, eine Toilette sowie ein Waschbecken und eine Dusche mit fliessend kaltem Wasser. Sie wird von engagierten Hospitaleros betreut, die auf Spendenbasis für die Pilger kochen. Eine echt kultige Ruinenherberge.

Das Kloster San Antón ist das ehemalige Haupthaus der Antonianer, einem Orden, der sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Pilger zu heilen, die an Lepra litten.  Die Strasse führt unter einem Bogen hindurch direkt durch die einstige Nordvorhalle, wo sich rechts zwei Einbuchtungen befinden, durch die die kranken Pilger Essen bekamen. Die Reste dieses Baus bilden das Eingangstor zu diesem Ort, der die Pilger mit seinem berühmten Bogen willkommen heißt. Das Kloster geht auf das 12. Jh. zurück, wenn auch die heutigen Rest aus dem 14.Jh. Stammen. Zwei Bögen eines erhöhten Portikus aus dem 16. Jahrhundert beschützten den Zugang zur Kirche, die ihrerseits ein mit Skulpturen geschmücktes Portal mit Archivolten ziert.

Das historische Ortszentrum von Castrojeriz ist als Kulturgut in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft.

Das spanische Gesetzbuch Del patrimonio histórico Español (Vom historischen Erbe Spaniens) bezeichnet geschütztes Kulturgut als Bien de Interés Cultural. In das Register können nicht nur materielle Güter aufgenommen werden, sondern auch Kenntnisse und Tätigkeiten, die eine bedeutende kulturelle Tradition des spanischen Volkes ausdrücken.

Nach gut 2 KM verlassen wir die Landstrasse und erreichen rechts die ersten Häuser von Castrojeriz. Bis ans Ortsende sind es 1,5 Km.

Das Castillo de Castrojeriz ist eine Burg die im Mittelalter errichtet wurde. Die Burg ist seit 1949 ein geschütztes Baudenkmal. (Bien de Interés Cultural ).

Castrojeriz hat auf uns den Eindruck einer verlassenen Stadt gemacht. Wenig einladend. Kaum schattige Plätze zum verweilen. Die beiden Dorfläden haben auch nicht überzeugt. Das angebotene Obst war überreif. Die Getränkekühlschränke so gut wie leer - nachgefüllt wurde nicht. 
Für Pilger nicht geeignet um Proviant einzukaufen.

In Castrojeriz hält uns nichts. Der Weg führt uns durch den Ort, weiter über einen Bach, bis wir nach 2,5 KM des Fuss des weithin sichtbaren Tafelberges erreichen. Jetzt müssen wir über einem Kilometer steil bergauf. Dort treffen wir auf einen Regen-Unterstand, den wir zu unserer Freude nicht brauchen. Nach 600 m geht es wieder bergab und dann eben weiter. Jede unnötige Bewegung vermeide ich – nicht einmal fotografieren möchte ich. Bin platt.

An dem schattigen Rastplatz an der Quelle Fuente El Plojo können wir uns endlich etwas erfrischen. Zum trinken ist das Wasser leider nicht geeignet. Die Hitze treibt uns weiter an.

Wir laufen und laufen und wollen nur noch ankommen.

Bin fix und alle
Wie auch all die vielen Tage zuvor sind wir auch heute an unserem Ziel Frómista angekommen.

Wir sind total erledigt. Die Tour war sehr anstrengend bei dieser Hitze. Wir hoffen, dass bald eine Abkühlung kommt.

Nach einer Erholungspause haben wir eine kleine Runde durch die Kleinstadt gedreht. Hier einige Eindrücke.

Iglesia de san martín, de estilo románico en frómista Romanische Kirche Sankt Martin
Die Kirche des Heiligen Martin von Tours wurde im 11. Jahrhundert von Doña Mayor de Castillo, der Witwe des Königs von Navarra Sancho III., als Gotteshaus für das Benediktinerkloster gestiftet, in der sie auch begraben wurde. Das Besondere der sonst eher schlichten Kirche mit den beiden Rundtürmen sind die feinen Steinmetzarbeiten an den Dächern und Gesimsen. Menschenähnliche Geschöpfe, Tiere und Fabelwesen schauen von oben auf die Betrachter.
Iglesia de San Pedro
Die Kirche besitzt einen Turm mit vier Segmenten und eine Renaissance-Fassade, die von Juan de Escalante im Jahr 1560 entworfen wurde. Im Inneren ist die Kirche in fünf Abschnitte und drei Kirchenschiffe unterteilt. Ihr Hauptaltarbild wurde 1636 von Francisco Trejo entworfen. Besonders hervorzuheben sind die Gruppe des Abstiegs aus der Kastilischen Schule von Valmaseda und zwei Skulpturen der Heiligen Petrus und Paulus. Hier befindet sich auch das Museum von Frómista.

Für uns ist jetzt Ruhe angesagt, da wir morgen wieder früh los wollen, um der grössten Hitze zu entgehen. In diesem Sinne. Gut‘s Nächtle