Juli 16

Camino Francés – Etappe 16

Hornillos del Camino ist eine kleine Gemeinde mit 59 Einwohnern am Jakobsweg in der Provinz Burgos der Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León

Heute morgen wollen meine Beine nicht laufen. 
Marina muss sich regelrecht aus dem Bett quälen. Sie muss eine halbe Stunde vor mir aufstehen, da sie im Bad immer so lange braucht.
Das stille Wasser hängt uns mittlerweile zum Halse raus und so wird, wenn möglich, am Vortag immer für die kommende Etappe Mineralwasser und Obst eingekauft. 

Leise verlassen wir zu früher Stunde die Unterkunft und suchen vergeblich nach einer geöffneten Cafeteria um zu frühstücken. Wie gesagt vergeblich – was heisst, wir müssen ohne Frühstück los.

Hinter dem Ort geht es auf staubiger Schotterpiste vorwärts immer weiter Schritt für Schritt durch die Meseta. Es wird stündlich heisser.

Bei Sonnenaufgang schon on Tour

Wir setzen alle Hoffnung auf die Auberge „San Bol“ , auf die wir nach 6 KM stossen.

Ein Pilger aus Kapstadt stosst zu uns. Er hat früher für einige Jahre in Stuttgart gelebt. Er ist den Jakobsweg vor 20 Jahren schon einmal gelaufen. Jetzt möchte er sehen, was sich während dieser Zeit verändert hat.
Auberge San Bol

Reinfall. Sie öffnet erst um 14:00 Uhr. Soll heute wohl so sein. Unser Alternativfrühstück (Wasser, Chips und Banane) schmecken fast genau so gut.

Im Innenhof der Auberge befindet sich ein Brunnen mit eiskaltem Wasser. Diesem wird heilende Kräfte zugesprochen. Haben uns eine Flasche mitgenommen – kann ja nicht schaden.

Wir laufen weiter auf der Schotterpiste. Die angenehme Morgenfrische wurde von den stetig steigenden Temperaturen verdrängt und das Laufen wird immer anstrengender.

Wir trauen unseren Augen nicht. Da steht folgendes Schild am Wegesrand
Wir brechen in Freudentänze aus. Können unser Glück kaum fassen …

… bis wir vor verschlossenen Toren stehen.

So ziehen wir weiter und freuen uns auf die Ankunft in Hontanas, was ja nicht mehr so lange dauert.

Eine Stunde später gibt es dann ein herzhaftes Frühstück!

Wir haben schon wieder fast 40 Grad. Jetzt gehen wir in unsere Unterkunft und ruhen uns erst einmal aus.

Den Nachmittag verschlafen und vertrödeln wir. An rausgehen ist jetzt nicht zu denken.

Wir werden mit einem ausgefallenen leckerem Abendmenü mehr als entschädigt.


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Veröffentlicht16/07/2022 von betina in Kategorie "Camino

1 COMMENTS :

  1. By Ute Thiemann on

    Nach allem, was ihr bisher so erlebt habt und den vielen Entbehrungen und der unglaublichen Hitze stelle ich fest: Ihr habt noch ein ganz besonderes Geschenk dabei: den Segen Gottes 🙂 Möge er euch bis zum Ziel und darüber hinaus erhalten bleiben.

    Antworten

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