Camino Francés – Etappe 13
Belorado ist ein Ort und eine Gemeinde mit etwa 1.781 Einwohnern am Jakobsweg im Osten der spanischen Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Die Gemeinde gehört zur bevölkerungsarmen Region der Serranía Celtibérica.
Der Ort liegt am Río Tirón am Fuß der Montes de Ayago in einer Höhe von ca. 770 m.
Ab hier wird die Landschaft wieder einsamer und die Infrastruktur wieder karger. Man sollte daran denken, dass es von hier bis nach Burgos keinen Geldautomaten gibt!
Da die Temperaturen täglich steigen, marschieren wir auch heute wieder zeitig los.
Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt starten wir in der Ortsmitte von Belorade in Richtung
- Tosantos
- Villafranca Montes de Oca
- San Juan de Ortega
Nach etwas mehr als einem Kilometer über-queren wir den Fluss Tirón. Er ist ein ca. 65 Km langer Nebenfluss des Ebro. Danach folgen wir einem grünen Tal bis nach Tosantos.
Sehenswert soll hier die Einsiedelei Virgen de la Pena sein. Sie soll eine romanische Marien Statue aus dem 12.Jh. beherbergen. Da sie abseits des Weges liegt, lassen wir die in Sandsteinfelsen gehauene Einsiedelei links liegen.
Weiter führt der Weg zunächst etwas steil eine steinige Piste nach oben bis wir nach 2 KM Villambistia erreichen. Ein winziger Ort mit 44 Einwohnern.

Der Weg mit seinen dreizehn Kilometern ist zwar kurz, aber bei diesen Temperaturen sehr schweisstreibend. Der Anstieg von 770 m auf 950 m macht mir sehr zu schaffen, obwohl es letztlich nur 180 Meter sind. Villafranca Montes de Oca ist ein öder und vor allem sehr lauter Ort. Vom Flair vergangener Jahrhunderte ist hier nichts mehr zu spüren, schade.
Der nächste Ort ist San Juan de Ortega und 12,5 KM entfernt.
Wasser und Proviant müssen für diesen Abschnitt reichen, da es keine Einkaufsmöglichkeit gibt.
Einzige Übernachtungsmöglichkeit in San Juan ist ein Bett in einem Schlafsaal.
Die Temperatur steigt stetig an. Die 30 Grad-Marke ist bereits überschritten.
Die Hitze setzt mir enorm zu. Der Schweiss rinnt mir aus allen Poren und meine Kleidung ist durchgeschwitzt.
Ein Ehepaar aus Freiburg, mit dem wir uns gestern Abend unterhalten haben, kommt auf uns zu. Sie haben das gleiche Problem wie wir:
Schlafsaal ist ein absolutes NO GO! Stellt sich die Frage: „Wo übernachten wir heute Abend?“
Also haben wir uns alle dazu entschlossen, mit dem Bus nach Burgos zu fahren. Gemeinsam ist mir diese Entscheidung schon etwas leichter gefallen.
Wir haben auch nicht lange gewartet – nach einer halben Stunde waren wir bereits im Bus unterwegs nach Burgos. Einige Pilger hatten bereits vorher aufgegeben und des Bus genommen. Selbst E-Bikefahrer haben aufgegeben. Ohne Getränkenachschub unterwegs ist das sicher auch die richtige Entscheidung.
So kam es, dass wir jetzt in Burgos weilen.
Am Nachmittag zeigt das Thermometer in Burgos bereits 43 Grad an. Hier wird die Höchsttem-peratur erst gegen 18 Uhr erreicht.

Dank Smartphone buchten wir bereits im Bus ein Hostel im Zentrum. Bis zum Abend habe ich mich erst einmal von den Strapazen erholt.
In Burgos gibt es viel zu sehen. Daher haben wir uns entschlossen, einen Ruhetag einzulegen und uns die Stadt anzuschauen.
Sind die Zimmer dort temperiert? Bei Gradzahlen über 40 bietet ja sicher auch die Nacht kaum Abkühlung.
Nein, manchmal gibt es einen Ventilator.