Camino Francés -Etappe 7
Estella-Lizarra eine Kleinstadt in Mittel-Navarra in Spanien. Estella hat 13.810 Einwohner und ist damit der sechstgrößte Ort von Navarra. Beide Namen der Stadt, Estella und Lizarra, werden amtlich benutzt. Wikipedia
Die kleine Stadt Estella-Lizarra liegt von Hügeln umgeben an einer Schleife des Flüsschens Ega. Zwar leben hier nur knapp 14.000 Menschen, doch diese relativ bescheidene Zahl macht Estella schon zur sechstgrößten Stadt in Navarra.
Estella befindet sich auf der Hälfte des Weges zwischen den Hauptstädten Navarras (Pamplona) und der Rioja (Logroño). Es liegt in einem Tal 421 m ü. NN und ist von den folgenden Bergen umgeben: Montejurra, Peñaguda, Cruz de los Castillos, Santa Bárbara und Belástegui. In einem spanischen Sprichwort heißt es, dass man Estella seiner Berge wegen erst dann sieht, wenn man schon dort ist: „No se ve Estella hasta llegar a ella.“ Dieser Bergring schützt die Stadt vor kalten Winden und ist damit für Estellas mildes Klima verantwortlich.
ÜHeute Morgen haben wir Gewitter und leichten Regen bei angenehmen 21 Grad.
Wir haben etwas länger geschlafen und gehen erst mal frühstücken. Espresso solo und Tostato – dann sehen wir weiter.
Wie heisst es so schön?
In der Ruhe liegt die Kraft.
Es krummelt nur noch leicht und der Regen ist in vereinzelte Schauer übergegangen.
Also gehts los: Vorwärts immer weiter Schritt für Schritt Richtung Viana.
- Estella
- Ayegui (Stadtteil von Estella)
- Azqueta
- Villamajor de Monjardin
- Los Arcos
- Sansol
- Torres del Rio
- Viana



Noch Proviant einpacken d. h. Bocadillo (Baguette Sandwich) mit Tortilla (Eier-Kartoffel-Omelette) und Wasser, dann gehts los.
Die Strecke durch Estella zieht sich. Gerade haben wir den Stadtteil Ayegui hinter uns gelassen, setzt wieder Nieselregen ein.
Nach ca. 1,5 Km auf Schotterpisten und Feldwege erreichen wir das Weingut Bodegas Irache. Das Weingut mit 150 Hektar Anbaufläche ist ein wichtiger Arbeitgeber am Ort und wurde im Jahr 1891 gegründet. Heute gehört das Untergebiet namens „Tierra Estella“ zu den wohl besten Gebieten der Herkunftsbezeichnung Navarra für die Herstellung von Qualitätsweinen mit großem Ausbaupotential. Die Region mit ihren Weinlagen versorgte schon im 12. Jahrhundert das Königshaus von Navarra mit Wein. Bekannteste Rebsorten des Gebietes sind Tempranillo, Garnacha, Cabernet Sauvignon, Merlot, Graciano und Weißweine mit den RebsortenViura, Chardonnay und Malvasia. Die Geschichte der Weinkellerei verläuft parallel zum gleichnamigen Kloster, in dem einst das erste Pilgerhospital des Jakobswegs eingerichtet wurde.
Inzwischen regnet es heftig. Das Laufen macht nicht wirklich Spass und unser Interesse an dem Weinbrunnen Bodegas Irache ist gleich null.
Wir laufen und laufen, mal auf Schotterwegen, teilweise auch entlang der Landstrasse. Auf freier Strecke an der Strasse winke ich, als ein Linienbus sich nähert. Ich kann es kaum glauben – er hält an. Er fährt nach Logrono. Genau unsere Richtung. Er öffnet und die Ladeluke für unsere Rucksäcke und lässt uns einsteigen. Nach 2-3 KM nimmt er noch eine Pilgergruppe auf, die bei heftigem Regen unterwegs ist. In Viana lässt er alle Pilger aussteigen. Wir bedanken uns alle ganz herzlich bei Ihm. Dank des netten Busfahrers blieben uns 2 Stunden Fussmarsch im Regen erspart.
Jetzt ab in unser Zimmer und um die nasse Regenkleidung kümmern, denn morgen sind wir wieder an einem anderen Ort.
Stadtrundgang
Der Regen hatte sich inzwischen verzogen. Wir nutzen die Zeit bis zum Abendessen für eine kleine Erkundungstour.

Wichtiger Sakralbau aus dem 13. und 14. Jahr. Aufgrund der zeitweise ökonomisch positiven Lage der Stadt finden sich fortgesetzt bauliche Veränderungen und Kunstobjekte in der Kirche. Die Kirche ist im gotischen Stil errichtet, sie ist mit drei Schiffen, unterteilt mit vier Kreuzgewölben, gegliedert, der Raum zwischen den Widerlagern wird von Kapellen gefüllt, in der Apsis gibt es einen polygonalen Chorumgang. Die Portalzone aus dem 14. Jahrhundert wird von drei Archivolten und einer heiligen Jungfrau mit Kind geschmückt, die durch zwei Engel angebetet werden. Das Hauptretabelwurde im 17. Jahrhundert durch Pedro Margotedo ausgeführt und zeigt Mariendarstellungen mit Aposteln.
Nach einer Ruhepause und Planung der nächsten Etappe ist es Zeit für das Abendessen. Die Tage vergehen wie im Flug.
Die erste Pasta seit wir in Spanien unterwegs sind!